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ATMEN

Die Musik anno 2004? Alles ist gesagt, von wortreichen Virtuosen ebensowie von kargen Einzeltönern. Avantgarde gibt es nicht mehr. Die Vorhut ist die Nachhut und umgekehrt. "Hätte die Vorhut nicht gekniffen, wäre die Nachhut jetzt nicht die Vorhut. Vorhut zurück zur Nachhut und: Nachhut marsch!" (Zenturio Aerobus in "Streit um Asterix", frei zitiert)

Jedenfalls: Was an Dissonanzen und Harmonien möglich ist, an polyrhythmischen Geflechten und einfachsten Zwei-Viertel-Takten, hat irgendjemand irgendwann bereits kundgetan.

Akkorde, die man kennt. Aber nicht so. Wer sich hier nicht gegen alle möglichen Assoziationen abschottet, wird durch die Weltgeschichte katapultiert, berührt am Anfang von cut 4 den Fernen Osten, war mit cut 2 schon im Mississippi Delta, möchte den cut 11 als statt Rod Stewartd´s "Sailing" hören, und glaubt sich bei cut 9 in der Endlosschleife von John Cage. Nichts da, keine oberg´scheiten "das erinnert mich an..."-Bemerkungen, bitte!

Die Gitarre kennt keine Stimmung, keine Tonart, sie schimmert oder wimmert oder wummert oder jammert oder jauchzt oder ächzt oder krächzt oder kracht oder kocht.

Und dann wieder: Ein Akkord; wie ein gefrorener Wasserfall, durch den die Sonne blitzt. Jeder Sonnenstrahl, durchsticht, ritterlich, das Eis.

Zwischen Einatmen und Ausatmen soll keine Pause sein. Wer die Luft anhält, behält nichts.

We are talking of basics here. Diese Musik ist Grundaustattung.

Albert Hosp




Bisher erschienene CD: Atmen

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